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Minijobs in Stuttgart

Seit 2003 steigt die Zahl der Minijobs stetig an. Immer mehr Menschen sehen sich genötigt einer zusätzlichen Erwerbsquelle nachzugehen, da sie mit dem Gehalt einer Arbeitsstelle nicht mehr ihren Lebensunterhalt finanzieren können.

Nach ihrer regulären Arbeit gehen sie kellnern oder putzen. Die Möglichkeit der Zweitjobs ist groß. Mehr als sechs Millionen Minijobber gibt es in Deutschland – Tendenz weiter steigend. Die Zahl der Geringverdiener ist spürbar gestiegen. Lohnerhöhungen fallen seit Jahren aus oder sind niedriger als die wachsenden Unterhaltskosten. Rund 900.000 Menschen in Deutschland verdienen so wenig, dass sie zur Aufstockung Hartz IV erhalten. Und dann gibt es auch noch eine andere Seite, denn längst schon haben die Minijobs in den Supermarktketten die tarifgebundene Verkäuferin verdrängt.

Jeder neunte Beschäftigte in Stuttgart geht zusätzlich einem Minijob nach, konnte man in der Stuttgarter Zeitung lesen. Auf die Frage „Wie erklären Sie sich die Tendenz zum Zweitjob?“ antwortete Andreas Richter (Hauptgeschäftsführer der IHK der Region Stuttgart) in einem Interview in der Stuttgarter Zeitung „Die Menschen wollen mehr Geld verdienen, hier trifft Nachfrage auf Angebot. Das ist zunächst einmal gut und zeigt, dass die Leute durchaus bereit wären, auch am Arbeitsplatz mehr zu arbeiten. Aber das lassen Gewerkschaften und Politik nicht zu.“ Stuttgarter Zeitung vom 10.04.2008

„Arm trotz Arbeit“ ist allerdings die Realität für viele Stuttgarter. Der Friseurin, Verkäuferin oder dem Lagerist bleibt oft nichts anderes übrig, als sich nach ihrer Vollbeschäftigung auf den Weg zum Zweitverdienst zu machen.

Ziel muss daher sein, dass man bei einem Vollzeitjob sich und seine Familie durch das Arbeitseinkommen ernähren kann. Ein gesetzlicher Mindestlohn verhindert, dass Menschen zu Hungerlöhnen arbeiten müssen, mit denen sie ihre Existenz nicht sichern können. Er zieht eine einheitliche Lohnuntergrenze für alle Beschäftigten ein und setzt einen sozialen Mindeststandard.

  


Dagmar Uhlig | d.uhlig@die-linke-stuttgart.de