Dagmar Uhlig
logo
Home
Aktuell
 Kulturpolitik
 Mehr Demokratie
 Armes Stuttgart
Chancengleichheit
Fotos und mehr
Frauentag 8. März
Fotos zum Frauentag
Rede zum Frauentag
weitere Fotos
Laura´s Club
Infostand mal anders
was von früher
und noch mehr
Gysi in Stuttgart
Persönliches
Links

 

 

 

 

 

Internationaler  Frauentag 2009

 

 

Liebe Genossinnen und Genossen, Liebe Freundinnen, liebe Freunde,

ein herzliches Willkommen zum diesjährigen internationalen Frauentag!

Blicken wir zurück in die Historie des Frauentags, so erkennen wir sehr schnell, dass die Forderungen von damals, nichts an Aktualität verloren haben.

Der internationale Frauentag blickt auf eine lange klassenkämpferische Tradition zurück. Er entstand im Kampf um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen.

Initiiert durch Clara Zetkin (1857-1933) fand er erst mal am 19. März 1911 unter großer Beteiligung statt.

Zentrale Forderungen waren damals 1911:

  • Kampf gegen den imperialistischen Krieg

  • Wahl- und Stimmrecht für Frauen

  • Arbeitsschutzgesetze

  • ausreichender Mutter- und Kinderschutz

  • der Achtstundentag

  • gleicher Lohn bei gleicher Arbeitsleistung

  • Festsetzung von Mindestlöhnen

Dann: 1932 -  wurde der Frauentag von den Nationalsozialisten verboten und durch den Muttertag ersetzt.

In Westdeutschland wurde der Frauentag in den späten 60er Jahren von der damals neuen, autonomen Frauenbewegung wiederbelebt.

Der 8. März wurde zu einer wichtigen Plattform der Frauenbewegung. Themen wie die Rechte von Ausländerinnen, die Diskriminierung von nichtheterosexuellen Lebensweisen, Gewalt gegen Frauen und die rechtliche Absicherung von Frauen auch auf EU-Ebene werden aufgegriffen.

Viele Frauen sind heute eigenständige, selbstbewusste Persönlichkeiten, (inzwischen haben Mädchen bessere Noten und sind besser ausgebildet), und trotzdem gibt es nach wie vor strukturelle Defizite, die es anzugehen heißt, so z. B. im beruflichen Fortkommen, beim Einkommen, bei der Verteilung von einflussreicheren Positionen.

Diese vielfach oft subtilen Diskriminierungen gilt es zu bekämpfen.

Welchen  Zustand haben wir heute?

• Der durchschnittliche Stundenlohn der Frauen in der Bundesrepublik liegt 24 % unter dem der Männer.

• Zwei Drittel der Vollzeitbeschäftigten im Niedriglohnsektor sind weiblich.

• 42 % der Alleinerziehenden sind auf Hartz IV angewiesen.

in Stuttgart gibt es 12.000 Haushalte Alleinerziehender mit etwa 16.000 Kindern. Von allen Stuttgarter Kindern leben ca. 13.000 Kinder in Hartz IV - Abhängigkeit.

• Besonders gering sind Aufstiegschancen der Frauen in der Wirtschaft. Nur etwa 0,2% aller weiblichen Erwerbstätigen schaffen es in die Chefetagen von Unternehmen.

• Etwa 15 % der Frauen sind von Altersarmut gefährdet.

Die – vornehmlich von Männern verursachte – Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Situation der Frauen zusätzlich verschärft. In Krisenzeiten sind gerade sie von Arbeitslosigkeit, Mehrbelastungen im Berufs- und Familienleben und Einkommensverlusten betroffen.

Mir ist bewusst, dass dies nur einige, wenige Beispiele einer Vielzahl an frauenspezifischen Problemen sind, die ich hier angesprochen habe.

Wir Frauen müssen unsere Wertigkeit wieder zu schätzen wissen und diese auch einsetzen.

Hartnäckigkeit, Durchsetzungsvermögen und gegenseitige Solidarität sind Eigenschaften, die Frauen in der Geschichte ihres Wirkens immer wieder bewiesen haben.

Daran sollten wir anknüpfen. Deshalb müssen wir uns zusammentun, laut werden und aufmucken gegen die vielfältigen Formen der Repression.

Und deshalb ende ich mit den Worten von Clara Zetkin:

"Ich will dort kämpfen, wo das Leben ist" !

 


Dagmar Uhlig | d.uhlig@die-linke-stuttgart.de